Katzen sind Carnivoren
Wie immer ist die wichtigste Information zuerst: Katzen sind von Natur aus “obligate Carnivoren” (lateinisch für “aus Notwendigkeit Fleischfresser”) und sollten auch entsprechend behandelt werden. Bedeutet: Keine Katze sollte vegan oder vegetarisch ernährt werden da dies absolut nicht ihrem Naturell entspricht. Die Natur hat erkannt, dass Katzen bestimmte Vitamine und Fettsäuren durch das Muskelfleisch und Innereien ihre Beutetiere leichter erhalten. Daher haben obligate Carnivoren die Fähigkeit verloren, diese Vitamine und Aminosäuren selbst herzustellen. Dies ist bereit sein großer Unterschied zu Pflanzen- oder Allesfressern. Als Allesfresserstellen Menschen zum Beispiel Taurin als Abbauprodukt der Aminosäuren Methionin und Cystein selbst her, während Katzen dazu nicht in der Lage sind. Daher ist es äußerst wichtig, Katzen mit solch wichtigen Stoffen zu versorgen.
Unabhängig von der Art der Fütterung sollte das Futter als Alleinfuttermittel gekennzeichnet sein. Nur dies garantiert, dass alle Nährstoffe in ausreichender Menge im Futter enthalten sind. Im Gegensatz dazu gibt es Ergänzungsfuttermittel, wie zum Beispiel Snacks, die als Zusatz zur täglichen Fütterung dienen, aber nicht alle erforderlichen Inhaltsstoffe enthalten. Die Kennzeichnung als Einzelfuttermittel besagt lediglich, dass das Futter aus einem einzigen “pflanzlichen oder tierischen Ursprung “besteht und “vorrangig zur Deckung des Ernährungsbedarfs von Tieren dient”. Ein Stück gefriergetrocknetes Hühnerfleisch gilt als Einzelfutter, jedoch ist dies kaum in der Lage den täglichen Bedarf an allen Vitaminen und Mineralstoffen abzudecken.
Trocken- oder Nassfutter?
Es gibt verschiedene Arten von Katzenfutter. Die beiden bekanntesten Arten sind Trockenfutter und Nass- bzw. Feuchtfutter. Alternativ dazu gibt es auch das sogenannte BARF, bei dem rohes Fleisch und Innereien gefüttert werden, um das Beutetier nachzuahmen. BARF erfordert jedoch einiges an Grundwissen und wird hier nicht weiter behandelt.
Trockenfutter hat einen sehr geringen Feuchtigkeitsanteil(meist um die 7-8%) und wird in Form von gepressten Kroketten in unterschiedlichen Formen und Größen angeboten. In diesen Kroketten sind alle zugefügten Bestandteile auf engstem Raum vereint. Dies hat zur Folge, dass die angegebene Futtermenge sehr gering ist und die Katze dennoch mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Trockenfutter ist auch hygienischer, wenn es über einen längeren Zeitraum bereitgestellt wird. Katzen sind es von Natur aus gewohnt, 10-12 kleinere Mahlzeiten am Tag zu sich zu nehmen. Daher ist es auch kein Problem, wenn Trockenfutter länger an einem trockenen und sicheren Ort für die Katze bereitsteht.
Katzen gelten gemeinhin als schlechte Trinker. Nassfutter dient oft als zusätzliche Quelle, um den täglichen Flüssigkeitsbedarf zudecken. Aufgrund des hohen Feuchtigkeitsanteils von 75% und mehr wird jedoch auch eine größere Menge an Futter benötigt, um den Tagesenergiebedarf zudecken.
Persönlich habe ich keinen Favoriten zwischen Trocken- und Nassfutter. Beide Arten der Fütterung haben Vor- und Nachteile, und jede Katze hat unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben, die berücksichtigt werden sollten.
Wie erkennt man gutes Katzenfutter?
Viel wichtiger sind die verarbeiteten Inhaltsstoffe und wie man sie erkennt. Ganz einfach! An der Rückseite mit Hilfe der Deklaration: Wenn der Hersteller ein reines Gewissen hat, wird man eine Aufstellung der Inhaltsstoffe finden, die weit über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht. Zwar wird die vollständig offene Deklaration nur selten angewendet, um die Rezeptur zu schützen (hier wird nämlich jeder einzelne Bestandteil mit seiner Prozentzahl in der Gesamtmenge angegeben), aber zumindest eine halboffene Deklaration sollte vorhanden sein. Die geschlossene Deklaration ist die kundenunfreundlichste Art der Kennzeichnung. Hier werden lediglich Futtergruppen aufgelistet, ohne genauere Angaben zu machen.
OFFENE DEKLARATION: Lachs 40%, Brühe 28,7%, Forelle 28%,Cranberries 2%, Mineralstoffe 1%, Diestelöl 0,3%.
HALBOFFENE DEKLARATION: Hühnchenfleisch, -herz, -leber,-magen 71%, Fleischbrühe 28%, Mineralstoffe 0,5%, Eierschalen 0,5%
GESCHLOSSENE DEKLARATION: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u.a. 4% Truthahn), Getreide, Mineralstoffe, Zucker
Auch die Verwendung des Begriffs “tierische Nebenprodukte” ohne weitere Spezifizierung sollte zum Nachdenken anregen. Laut gesetzlicher Definition handelt es sich dabei um “Material mit einemgeringen Risiko für die Gesundheit von Mensch und Tier”. Dies umfasst beispielsweise “Schlachtkörperteile und Teile von genusstauglichen Tieren, wenn sie aus wirtschaftlichen Gründen nicht zum menschlichen Verzehr verwendet werden […]. Dazu gehören Geflügelköpfe, Häute und Felle, Hörner und Füße, Schweineborsten, Federn und Blut […]” und vieles mehr. Auch die unkommentierte Angabe von “pflanzlichen Nebenerzeugnissen” lässt keine direkten Rückschlüsse zu, viele interpretieren es dann als Obst- oder Gemüseanteile. Tatsächlich handelt es sich dabei um Produkte, die nicht mehr für den menschlichen Verzehr bestimmt sind und im Katzenfutter weiterverarbeitet werden. Diese bestehen in der Regel aus Abfallprodukten oder Überschusswaren. Beispiele hierfür sind Pressrückstände aus der Ölgewinnung, Stroh, Wurzeln und Stängel verschiedener Pflanzen, Erdnussschalen oder auch Weizenkleie. Diese Inhaltsstoffe dienen lediglich als Füllstoffe, liefern keinen Nährwert und belasten den Verdauungstrakt der Katze, da sie nur schwer verwertet werden können.
Was sollte im Katzenfutter enthalten sein?
Bei hochwertigem Katzenfutter sollte der Fleischanteil bei mindestens 60% liegen. Zudem ist es wichtig, dass das Futter ausreichend Vitamine enthält und Proteine als Energielieferanten unerlässlich sind. Fett wird in Form von Fettsäuren benötigt, da Katzen es nicht selbst produzieren können und es daher über die Nahrung aufnehmen müssen. Hierbei gilt: Tierische Fette sind immer besser als pflanzliche. Calcium und Phosphor tragen zu einemgesunden Knochenwachstum bei, während Taurin für den Stoffwechsel unerlässlich ist.
Bei Katzenfutter können bestimmte Inhaltsstoffe jedoch problemlos weggelassen werden. Zucker zum Beispiel kann von Katzen gar nicht geschmeckt werden und dient lediglich als günstiger Füllstoff, der den Anteil an unnötigen Kohlenhydraten erhöht. Auch Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe sowie Geschmacksverstärker sind überflüssig. Ein weiterer Anhaltspunkt für die Qualität des Futters ist die Produktbeschreibung, denn je mehr minderwertige Produkte verarbeitet wurden, desto höher muss die Tagesration sein, um den Bedarf der Katze zu decken.
Mein Fazit:
Im Handel gibt es unzählige verschiedenen Katzenfutter. Daher ist es wichtig sich die Zeit zu nehmen und auch die Rückseite der Produkte anzuschauen oder sich auch im Fachhandel beraten zu lassen. Wichtig ist es auch, dass das Futter dem Stubentiger mundet und er es gut verträgt. Inder Regel gibt es auch genug Auswahl an hochwertigen Futtermarken, so dass jeder etwas passendes finden sollte.
Zugegeben, bei einer sehr wählerische Katze, die bisher nur schlechtes Katzenfutter kannte, kann es durchaus etwas schwieriger werden sie an hochwertiges Futter zu gewöhnen, aber der Wechsel wird ihrer Gesundheit definitiv gut tun.
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